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Weihnachtsoperette in der Komischen Oper erstmals mit Offenbach

VonRedaktion

Dez 28, 2022
Oyayaye / Fortunios Lied (konzertant) Jacques Offenbach Musikalische Leitung: Adrien Perruchon Szenische Einrichtung: Max Hopp Kostüme: Katrin Kath-Bösel Licht: Johannes Scherfling Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer Auf dem Bild: Oyayaye / Fortunios Lied (konzertant) Foto: Barbara Braun Alma Sadé Burghart Klaußner

Alma Sadé und Burghart Klaußner in Fortunios Lied. Foto: Barbara Braun

Nach dem Erfolg der konzertanten Jazz-Operetten zur Weihnachtszeit schlägt die Komische Oper Berlin ein neues Kapitel auf –genauer gesagt das erste Kapitel der Operette überhaupt: Die feurige Feder von Jacques Offenbach, dem Urvater der modernen Operette, steht nun im Mittelpunkt! Den Auftakt bilden die zwei Einakter Oyayaye und Fortunios Lied. Die könnten zwar unterschiedlicher kaum sein, werden aber von Schauspiellegende Burghart Klaußner, der als Fortunio höchstpersönlich durch den Abend führt, fest in den Händen gehalten und so zu einer stimmigen Einheit verknüpft.

Oyayaye / Fortunios Lied (konzertant) Foto: Barbara Braun

Nach einem desaströsen Konzert flieht der mittellose Kontrabassvirtuose Racle-à-mort (Ferdinand Keller) und schifft sich als Matrose ein. Blöd nur, dass er in der Südsee Schiffbruch erleidet und auf der Insel der menschenfressenden Königin Oyayaye landet – bravourös verkörpert von Hagen Matzeit zwischen Bariton und Countertenor.

Der alternde Advokat Fortunio würde sich auf ein solches Eiland wiederum geradezu wünschen. Ein Herzensbrecher sondergleichen, wacht er inzwischen verbissen über seine junge Frau Marie (Alma Sadé). Nicht zu Unrecht, hat sich doch Valentin (Susan Zarrabi), sein Sekretär, in die Schönheit verliebt. Als dieser nun die Noten zu eben jenem geheimnisvollen Lied findet – mit dem Fortunio einst die Frauenwelt bezirzte – und es einzusetzen weiß, ist die Zeit der jungen Liebenden gekommen.

Foto: Barbara Braun

Auch wenn Titel wie Orpheus in der Unterwelt, Die schöne Helena oder Hoffmanns Erzählungen ihren festen Platz auf den Bühnen dieser Welt haben, so waren es doch die Einakter, die Jacques Offenbach zum großen Durchbruch verhalfen: Schwungvoll und auf den Punkt, mit pfeffrigem Humor gewürzt und getragen von einigen seiner besten Melodien!

So erlebte das sichtlich begeisterte Publikum mit dieser etwas ungewöhnlichen, ja ziemlich absurden „Weihnachtsoperette“ eine ebenso amüsante wie interessante Entdeckungsreise in die Welt des bisher unbekannten Offenbach. In Szene gesetzt von Max Hopp – einem der Publikumslieblinge des Hauses – der damit seinen gelungenen Einstand als Regisseur an der Komischen Oper Berlin gab.

Leider nur noch einmal zu erleben am 30.Dezember.

www.komische-oper-berlin.de

Von Redaktion