Die Reise zum Mond (La voyage dans le lune). Georges Melies. F 1902 (c) Creatice Commons
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des ersten Surrealistischen Manifestes von 1924 widmet sich die Berliner Sammlung Scharf-Gerstenberg dem surrealistischen Film. Unter dem Titel „surreal24“ zeigt sie bei freiem Eintritt noch bis 6. November 2024 an 14 Abenden insgesamt 24 Filme, die den Geist des Surrealismus atmen und zu den wichtigsten Filmen der letzten 100 Jahre zählen.
Vor 100 Jahren, am 15. Oktober 1924 schreibt André Breton im ersten „Manifest des Surrealismus“: „Ich glaube an die künftige Auflösung dieser scheinbar so gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Realität“ – als ob er beschreiben wollte, was ein Film ist. Tatsächlich begeisterten sich die Surrealisten schon früh für den Film, der seinerzeit noch – ähnlich wie das Varieté oder der Zirkus – zu den populären Massenvergnügen zählte, bevor es zur Kunst avancierte. Sie interessierten sich für seine technischen Möglichkeiten, wie die des Schnittes oder der Überblendung und waren fasziniert von seinen Motiven und Themen. Wie ein Traum ließ er Bilder zerfließen, Realitäten aufeinanderprallen und neue Wirklichkeiten imaginieren.
„surreal24“ zeigt jeden zweiten Mittwoch um 18 Uhr im Museumskino der Sammlung Scharf-Gerstenberg surrealistische Klassiker, Experimental- und Dokumentarfilme, berühmte Spielfilme und weniger bekannte Filme, die bis heute als Insider-Tipps gelten.
Den Sommer über sind vom 15. Mai bis 17. Juli 2024 Spielfilm-Highlights zu sehen. Darunter „Das Blut des Dichters“ (1930) von Jean Cocteau, „Fantasia“ (1940), den verkannten und doch berühmten Surrealismus-Klassiker aus der Walt Disney-Produktion „Julia und die Geister“ (1965) von Federico Fellini, den absoluten Kultfilm „Alphaville. Lemmy Caution gegen Alpha 60“ (1965) von Jean-Luc Godard, „Monty Python: die wunderbare Welt der Schwerkraft“ (1971) von Ian MacNaughton und als Antithese auf die positivistische Weltsicht am 5. Juni 2024 zwei surreale Dokumentationen von Alan Resnais/Chris Marker und Jean Rouch aus den 1950er-Jahren.
Den Abschluss bilden ab dem 18.September 2024 vier Filme im Kinoherbst. Neben Terri Gilliams „Brazil“ (1971), Der Schaum der Tage“ (2013) von Michel Gondry nach dem Bestseller von Boris Vian und „Der flüssige Spiegel“ (2019) von Stépahne Batut und gibt es am Mittwoch, den 9. Oktober 2024 etwas ganz Besonderes: „Symbol“ (2009). Ein einzigartiger japanischer Spielfilm von Hitoshi Matsumoto. Ein Mann eingesperrt in einem pinkfarbenen Raum voller Engel versucht seinem Gefängnis zu entkommen, während in Mexiko ein Schneckenmann seinen Auftritt vorbereitet. Rätselhaft, bunt und schrill.
„surreal24“: jeden zweiten Mittwoch um 18 Uhr im Sahurê-Saal in der Sammlung Scharf-Gerstenberg.
Alle Filme mit Einführung. Der Eintritt zum Filmfestival ist frei. Ein Programmheft liegt aus.
. Informationen unter: www.surreal24.de