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BAROCKTAGE 2023 an der Staatsoper

VonRedaktion

Nov 20, 2023

Szene aus Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO. Foto: Archiv Berliner Umschau/Müller-Mertens

Mit drei Musiktheaterproduktionen, einem dichten Konzert- und Education-Programm finden nun schon zum fünften Mal die Barocktage in der Berliner Staatsoper Unter den Linden statt. In diesem Jahr liegt ein Fokus des Festivals auf dem »Medea«-Mythos, in der Neuproduktion MÉDÉE von Marc-Antoine Charpentier, der Wiederaufnahme von Luigi Cherubinis MEDEA sowie konzertant in Georg Anton Bendas gleichnamigen Melodram. Das Konzertprogramm widmet sich insbesondere Charpentiers Schaffen und der Musik seiner Zeit.

Magdalena Kožená und Reinoud Van Mechelen in Charpentiers MÉDÉE. Fotos; Ingrid Müller-Mertens
Das Herzstück der BAROCKTAGE bildet die Aufführung von Charpentiers MÉDÉE. Damit bringt die Berliner Staatsoper zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Oper des französischen Komponisten Charpentier auf die Bühne. Die Neuproduktion wird inszeniert von Peter Sellars, der damit sein Hausdebüt an der Berliner Staatsoper gibt. Unter der Leitung von Simon Rattle spielt das Freiburger Barockorchester. Damit setzen Dirigent und Ensemble ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort, die unter anderem bei der Produktion von Rameaus HIPPOLYTE ET ARICIE bei den BAROCKTAGEN 2018 zu erleben war. Sellars und Rattle, die eine enge Zusammenarbeit verbindet, widmen sich ebenfalls beide erstmals diesem Werk.

Szenen aus MÉDÉE.Fotos: Ingrid Müller-Mertens

Neben der Neuproduktion kehren mit Cherubinis MEDEA und Mozarts Frühwerk MITRIDATE, RE DI PONTO zwei Inszenierungen auf die Bühne der Staatsoper zurück. Cherubinis Barockoper wird in der Inszenierung von Andrea Breth und unter musikalischer Leitung von Christophe Rousset von der Akademie für Alte Musik gespielt – und somit erstmals an der Staatsoper von einem Ensemble der »Alten Musik« aufgeführt.

Bilder aus Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO. Foto: Archiv Berliner Umschau/Müller-Mertens

Satoshi Miyagis Inszenierung von Mozarts MITRIDATE, RE DI PONTO feierte ihre Premiere bei den BAROCKTAGEN der letzten Spielzeit und ist nun erneut an der Staatsoper zu erleben. Auch bei der Wiederaufnahme der Opera seria spielen Les Musiciens du Louvre, eins der bedeutendsten europäischen Ensembles der historischen Aufführungspraxis, dirigiert vom Mozart-Spezialisten Marc Minkowski.

Das Ensemble Quatuor Nevermind bereichert das Programm am 25. November mit einem Konzert im Apollosaal, bei dem es drei Werke der Komponistin Élisabeth Jacquet de La Guerre und weitere von Jacques-Martin Hotteterre, Michel Pignolet de Monteclair und François Couperin präsentiert.

Als weiteres Highlight des Konzertprogramms führt Jordi Savall Charpentiers »Canticum ad Beatam Virginem Mariam« mit dem Vokalensemble La Capella Reial de Catalunya und dem Orchester Le Concert des Nations am 25. und 26. November gleich zweimal im Pierre Boulez Saal auf.

Bevor die BAROCKTAGE mit der vorerst letzten Vorstellung von MITRIDATE, RE DI PONTO am 26. November beendet werden, ist der Cellist Nicolas Altstaedt gemeinsam mit dem Cembalisten Jean Rondeau im Pierre Boulez Saal zu erleben. Das Programm setzt sich aus Werken von Louis und François Couperin, Marin Marais, Forqueray (Père et Fils) und Jean-Henry D’Anglebert zusammen.

Außerdem bieten die zehn Festivaltage musikalische Angebote für Kinder: Zum einen Kinderkonzerte  am 21. und 22. November im Apollosaal, bei denen Mitglieder der Akademie für Alte Musik unter dem Programmtitel »WELTENBUMMLER« für Kinder zwischen sechs und neun Jahren musizieren. Zum anderen mit der mobilen Kinderoper THESEUS’ REISE IN DIE UNTERWELT. In Zusammenarbeit mit dem Freiburger Barockorchester entstand diese Produktion nach Motiven von Jean-Philippe Rameaus »Hippolyte et Aricie« und ist auch über die BAROCKTAGE hinaus zwischen dem 14. und 26. November im Alten Orchesterprobensaal zu erleben.

https://www.staatsoper-berlin.de/de/spielplan/barocktage-2023/

Von Redaktion