Fotos © 2025 Zoo Berlin / © Tierpark Berlin
Mit ihren weißen Plüschohren und dem rostroten Fell gehören sie zu den absoluten Publikumslieblingen des Tierparks und haben in diesem Jahr gleich für einen doppelten Grund zur Freude gesorgt: Zwei Rote Panda-Jungtiere, auch Kleine Pandas oder Katzenbären genannt, haben im Tierpark Berlin das Licht der Welt erblickt. Erst am 8. Juni 2025 waren die leisen Fieplaute des Nachwuchses zum ersten Mal zu hören, acht Wochen später fand nun die erste tierärztliche Untersuchung der beiden kleinen Katzenbären statt.



Fotos: © 2025 Zoo Berlin / © Tierpark Berlin
„Rosie ist eine sehr vorsichtige Mutter. Es ist ihr erster Nachwuchs, den sie großzieht. Sie lässt ihre beiden Jungtiere derzeit noch keinen Schritt allein tun und das wird auch noch einige Wochen so bleiben “, erklärt Kuratorin Maren Siebert. Und während Rosie noch behutsam jede Bewegung ihrer Sprösslinge überwacht, weiß der Tierpark Berlin nun schon ein wenig mehr über die beiden Fellknäule. Das größere Jungtier wiegt 1,22 kg und ist ein Männchen. Das Geschwisterchen bringt 1,19 kg auf die Waage und ist ein Weibchen. Damit hat Rosie (5) gemeinsam mit Vater Joel (6) für ausgewogenen Familienzuwachs gesorgt. Bis die Jungtiere ihre Kletterkünste entdecken und auch für die Besucher*innen zu sehen sind, sammeln die Kleinen schlummernd in ihrer Höhle noch ein bisschen Kraft. Mit ein bisschen Glück kann man Mama Rosie jedoch von Zeit zu Zeit im Außengelände beim Herumtragen ihres Nachwuchses beobachten.

Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem unterstreicht die Bedeutung des doppelten Nachwuchses: „Jede Geburt bei den stark gefährdeten Roten Pandas ist ein bedeutender Gewinn für den Artenschutz. Angesichts des zunehmenden Verlustes ihres Lebensraums kann eine gesunde Reservepopulation in menschlicher Obhut für das Überleben dieser besonderen Tiere entscheidend sein. Dass Rosie nun gleich zwei Jungtiere großzieht, ist daher nicht nur ein großer Erfolg für unser Zuchtprogramm, sondern erfüllt mich auch persönlich mit Freude, denn wer die beiden sieht mit ihren Knopfaugen und dem rostroten Fell, dem geht das Herz auf.“ Die Eltern Joel und Rosie kamen im Rahmen eines internationalen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) nach Berlin. Rote Pandas sind laut Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet eingestuft.
Kleine Pandas bringen anfangs nur etwa 100 g auf die Waage, sind blind und hilflos. Sie öffnen mit etwa 5 Wochen erstmals die Augen. Ausgewachsene Kleine Pandas erreichen von der Nase bis zur Schwanzspitze eine Länge von ca. 100 cm, mit einem Gewicht von 4 bis 6 kg. Die ersten drei Monate ihres Lebens verbringen Kleine Pandas in der Wurfhöhle.
Kleine Pandas sind nicht direkt mit den berühmten Großen Pandas verwandt. Sie gehören einer eigenen Familie, den „Katzenbären“, an. Dennoch teilen sie viele Eigenschaften mit ihren Namensvettern. So ernähren sie sich ebenfalls hauptsächlich von Bambus. Auch haben sie – wie Große Pandas – einen verlängerten Handgelenkknochen, den sie wie einen Daumen zum Festhalten von Bambusstangen nutzen. Das natürliche Verbreitungsgebiet der Kleinen Pandas erstreckt sich neben Nordindien auch auf die Bergregionen Nepals, Bhutans, Burmas und Chinas. Die größte Bedrohung für diese sympathischen Tiere stellt der Verlust geeigneter Lebensräume im Himalaya-Gebirge dar. Wie auch in Europa macht den Wildtieren dort die zunehmende Fragmentierung ihres Lebensraumes sehr zu schaffen. Dies stört den genetischen Austausch zwischen den einzelnen Populationen. Das betrifft nicht nur die Großen Pandas in China, sondern auch ihre kleineren Namensvetter, die eng an die dicht mit Bambus untersetzten Bergwälder des Hochgebirges zwischen 1.500 und 4.000 Metern Höhe gebunden sind.