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Berlin Fashion Week – Strahlend trotz Regen

VonRedaktion

Jul 10, 2024

Vom 1. bis 4. Juli erlebten insgesamt gut 28.000 Gäste auf der Berlin Fashion Week (BFW) im ein reichhaltiges Programm aus 35 Shows und zahlreichen großen und kleinen Events, die trotz kühler Witterung für euphorische Modemomente in der ganzen Stadt sorgten. Unter dem Leitmotiv „The responsible movement of freedom, inclusion, and creativity“ bewies die BFW an vier Veranstaltungstagen erneut, dass sie mit ihren besonders kreativen Kollektionen einen festen Platz auf der Karte globaler Modemetropolen eingenommen hat. Zwischen antiken Säulen herrschaftlicher Gebäude, Pools mit Plastikpalmen, Neonlichtern in leerstehenden Kaufhäusern und U-Bahn-Tunneln zeigte sich Berlin wieder von seiner vielfältigsten Seite. Auch die Kollektionen ließen sich stilistisch keinesfalls in eine Schublade stecken.

Das Herz der Berlin Fashion Week bildeten die Shows und Präsentationen der Berlin Contemporary-Gewinner:innen sowie die Inszenierungen des Formats Intervention, das nach erfolgreicher Premiere im Februar zum zweiten Mal von der Kommunikat Reference Studios unter der Leitung von Mumi Haiati initiiert wurde. Die von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe geförderten Formate haben sich zu international strahlkräftigen Plattformen für neue und erfahrene Talente entwickelt und fanden in unterschiedlichen Locations in ganz Berlin statt.

Den Auftakt der Berlin Fashion Week sowie des Intervention Showcase im Tempodrom bildete die Show der Knitwear-Ikone Claudia Skoda. Die seit den Siebzigerjahren erfolgreiche Berliner Underground-Designerin, die auch David Bowie einkleidete, präsentierte eindrucksvolle Wollensembles, gelayerte Kleider und glitzernde Lurex-Pullis vor einer projizierten retrospektiven Bildcollage.

Nachdem Benjamin Alexander Huseby und Serhat Işık die Mode ihres Labels GmbH bisher in Paris zeigten, feierten sie mit „Resistance Through Rituals“ ihr Berlin Fashion Week-Debüt und zeigten eine starke Kollektion aus maßgeschneiderten Kapuzenjacken, ultrakurzen Shorts, Polos und asymmetrischen Kleidern mit olympischem Touch.

Shayne Oliver schloss das Intervention-Programm mit seiner Anonymous ClubRunway Show im vollbesetzten Tempodrom und begeisterte damit ein ultra-modisches, junges, internationales und einflussreiches Publikum –off-und online.

Mitya Hontarenko präsentierte seine PLNGNS-Kollektion aus alten Sneakern recycelten, konsequent nachhaltigen Streetwear-Looks und nutzte seine Plattform, um auf ernsthafte Themen wie Klimawandel und Krieg aufmerksam zumachen. In Kooperation mit NEWEST wählte Mario Keine für seine Brand MARKEdas Kulturforum als beeindruckende Location und zeigte Looks, die von ländlichen Schützenfesten inspiriert waren. Passend zur DNA des Labels ließen RIANNA + NINA Tänzerinnen aus Athen einfliegen, die ihre detailverliebten folkloristischen Kreationen im Haus der griechischen Botschaft vorführten.

Für die „Commute“-Kollektion ihres Labels Avenirentwarf Sophie Claussen urban-inspirierte Upcycling-Looks, die sie authentisch auf Kopfsteinpflaster unter den Augen der Öffentlichkeit am Potsdamer Platz präsentierte. Ein weiteres Highlight war die Show von Haderlump, die „AERO“ im historischen Hangar 6 des Flughafen Tempelhof zeigten –eine Hommage an die Innovationsfreude der Flugpionier:innendes frühen 20. Jahrhunderts. Jale Richert und Michele Beil inszenierten für Richert Beileine „Bademodenschau“ mit geschneiderter Swimwear für alle Körperformen und blieben ihrer Mission treu, mehr Inklusivität in die Modewelt zu bringen. Sia Arnika wählte ein leerstehendes Ladenlokal in Wedding für die Präsentation ihrer progressiven Mode und spielte mit stilistischen Gegensätzen und Dekonstruktion.

Im Kolonnadengang des Alten Museums präsentierten Otto Drögsler und Jörg Ehrlich, das Duo hinter ODEEH, ihre neueste Kollektion.. Die Berlin Contemporary-Gewinner zeigten auch diese Saison überaus eklektische Designs, die immer eines verbindet: handwerkliche Exzellenz.

Das ukrainische Label DZHUS und Newcomerin Anna Heinrichs beeindruckten mit extrem aufwendigen Kreationen, allesamt eine berührende Hommage an traditionelle Handwerkskunst,

Abarna Kugathasan von Kitschy Couturediesmal feierten im Stadtbad Neukölln Brautmode . Rosa Marga Dahl und Jacob Langemeyer von SF1OG ließen sich von der Lebendigkeit von Marktplätzen inspirieren und zeigten zu Live-Rockmusik kunsthandwerkliche Entwürfe mit Referenzen wie Schürzen, Küchenleinen und Einkaufstaschen. Seine Handwerkskunst zeigte auch Alan Balletshofer im Martin Gropius Bau in Form klassischer Maßmode mit Sportswear-Anleihen. Die junge Designerin Clara Colette Miramon feierte ihr Runway-Debüt mit “Nesting”, einer Kollektion, die die Dynamik zwischen weiblicher Stärke und Verletzlichkeit erforscht.

Weitere Highlights des Show-Programms bildeten Kollektionen von Marc Cain, Kilian Kerner, Marcel Ostertag, Danny Reinke und Rebekka Ruétz, die rund um die Uber Eats Music Hall für mediale Aufmerksamkeit und ein enthusiastisches Publikum sorgten, sowie in der Branche etablierte Namen wie Dawid Tomaszewski, Anja Gockel und Ewa Herzog.

Die nächsten Berlin Fashion Weeks finden vom 3.2. bis 6.2.2025 und vom 14.7. bis 17.7.2025 statt.

Von Redaktion