• Do.. Jan. 30th, 2025

2000 Jahre in 12 Epochen – Eine Zeitreise durch Deutschland

VonRedaktion

Jan. 30, 2025

Reichsinsignien der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

Von Michael Wenkel

Man denkt, man ist im Wald. Hohe Bäume, üppige Vegetation, es klingt und riecht nach Wald und selbst beim Gehen fühlt es sich an, als liefe man über Waldboden. Willkommen im 9. Jahrhundert und im Teutoburger Wald. Drumherum schleichen Römische Legionäre zur Varusschlacht. Sie ahnen nicht, dass der Cherusker-Fürst Arminius sie in einen Hinterhalt der Germanen lockt und sie bald vernichtend geschlagen werden. Anders als die Besucher des „Deutschlandmuseums“ in Berlin.

Sie können an geschickt in die Szenerie eingefügten interaktiven Terminals ihr Geschichtswissen aufbessern. So ganz nebenbei erfahren sie im „Teutoburger Wald“ am Leipziger Platz 7 in Berlin dann auch, dass Arminius Ehefrau Tusnelda hieß. Wegen ihrer negativen Darstellung in den Geschichtsbüchern wird die Kurzform von Tusnelda, also „Tussi“ bis heute gern für Ich-bezogene oberflächliche Frauen verwendet.

V.li: Historischen Druckerpresse/ Heldenbuch Teutscher Nation (1567 – 1570)/ Reformationszeit

Und so geht es weiter auf den 1400 qm deutscher Geschichte. Im Hochmittelalter fühlen sich die Museumsgäste in der Blütezeit des Rittertums, des Burgenbaus und des Minnegesangs. Und so kann man sich in einer Kemenate des verblüffend echt gestalteten Burginneren auch gleich als Komponist und Texter von Minnegesängen betätigen.
Eine wichtige Aufgabe, schließlich zogen die Sänger Anfang des 13. Jahrhunderts von Burg zu Burg und wollten so eine in ganz Deutschland verständliche Sprache etablieren.

Im Heldenbuch Teutscher Nation (1567 – 1570) schildert der Historiker Heinrich Pantaleon die deutsche Geschichte anhand von Biografien. Reformation, Aufklärung, Kaiserreich – zu jeder dieser und anderer Epochen ließen sich ähnlich beindruckende Berichte aus den Erlebniswelten des „Deutschlandmuseums“ erzählen.

Zum Beispiel über das beklemmende Gefühl während des 1. Weltkrieges durch Schützengräben und Unterstände an der Front zu laufen, während drum herum die Kugeln pfeifen und Geschosse explodieren.

In einem typischen Berliner S-Bahnabteil Wie einst die Musik spielte

Eine kontrastreiche Erfahrung ist auch der Gang aus den „Goldenen Zwanzigern“ in eine Berliner Mietswohnung, der im 2. Weltkrieg die Hausfassade weggebombt wurde.

So schauen die Besucher durch ein riesiges Loch aus der 3. Etage auf die Trümmerfrauen herab, während am Himmel alle paar Sekunden ein „Rosinenbomber“ die Szenerie überfliegt.

Nach zwei Stunden Zeitreise ist klar, warum das Team um Sammlungsleiter Florian Schimikowski ) renommierte Auszeichnungen wie den THEA Award – das ist ein Preis der amerikanischen Unterhaltungsindustrie für besondere Leistungen bei Entwicklung, Konzeption und Ausführung in der Freizeitbranche, den Titel „Europe`s Leading New Tourist Attraction“ bei den World Travel Awards und den 7. Platz im Top-100 Ranking der Deutschen Zentrale für Tourismus erhalten hat.

Fotos: Hans-Peter Gaul (8), Peter Thiele (4)

www.deutschlandmuseum.de

Von Redaktion

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