• Mo.. Okt. 20th, 2025

Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse

VonRedaktion

Okt. 20, 2025

So schnell kann’s gehen: Der Zusteller klingelt, man nimmt etwas entgegen, unterschreibt. Und obwohl man sich eigentlich nicht erinnern kann, eine übergroße Konservendose bestellt zu haben, öffnet man sie und findet darin – ein Kind?!

Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Kinderoper von Samuel Penderbayne
Foto: Monika Rittershaus

Eigentlich wollte Frau Berti Bartolotti ja heute Abend mit Herrn Egon in die Oper, aber nun muss sie wohl umplanen. Niemals hätte Berti gedacht, dass sie durch die Fehlzustellung einer Konservenbüchse plötzlich Mutter wird!

Die Firma Himmelblau, spezialisiert auf die Fließbandproduktion von Musterkindern, hat ihr das Modell Premium Chromo.XY/3859 geliefert, das einen Seitenscheitel trägt und Konrad heißt. Aber was braucht denn so ein Kind? Und woher weiß man, was es mag? Peperoni, Wackelpeter, Schnapspralinen oder doch lieber Ölsardinen? Ach, erstmal von allem ein bisschen auf den Teller! Konrad liebt Ordnung und Regeln, daher weiß er auch leider nur zu gut, dass brave Kinder ihren Teller immer leer essen …

Schnell haben „Mama“Berti, „Papa“ Egon und Freundin Kitti Konrad in ihr Herz geschlossen. Weil sie unbedingt verhindern wollen, dass die Firma Himmelblau ihn wieder abholt, schmieden sie einen wilden Plan: Konrad muss so werden, dass die Firma ihr eigenes Produkt nicht mehr wiedererkennt – ungehorsam, frech und laut!

Die rebellischen und humorvollen Außenseitergeschichten von Christine Nöstlinger wurden zu geliebten Klassikern der österreichischen Kinderliteratur. Ruth Brauer-Kvam inszeniert die Uraufführung von Samuel Penderbaynes Kinderoper Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse als farbenfrohes modernes Märchen über Zusammenhalt und Unterschiedlichkeit, über die Bedeutung von Familie und die Frage, was es heißt, perfekt zu sein.

Die Geschichte von „Konrad“ zeigt, dass Eltern nicht perfekt sein müssen und dass Fehler erlaubt sind – bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Kinder sieht die Autorin nicht als „unfertige Erwachsene“ die geformt werden müssen, sondern als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Bedürfnissen, Gedanken und Gefühlen.

Fotos: Monika Rittershaus

Weitere Vorstellungen in der Komischen Oper Schillertheater, Bismarckstr. 110, 10625 Berlin, am 26. Oktober, 7., 10., 21., 28. November, 1., 2., 10., 11., 14. Dezember, letzte Vorstellung in dieser Spielzeit am 26. Dezember

Von Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert