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Fujiko Nakaya: Nebelskulpturen

VonRedaktion

Apr. 22, 2025


Nebelskultpur von Fujiko Nakaya im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie, © Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / David von Becker

Zum Start des diesjährigen Gallery Weekend vom 2. bis 4. Mai präsentiert die Neue Nationalgalerie in der Potsdamer Straße in ihrem Skulpturengarten eine neue ortsspezifische Nebelskulptur der japanischen Künstlerin Fujiko Nakaya.


Fujiko Nakaya in ihrer Nebelskultpur im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie, © Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / David von Becker

Nakayas Nebelskulpturen überschreiten die traditionellen Grenzen der Bildhauerei, indem sie vorübergehende und grenzenlose Transformationen erschaffen, die das Publikum einbeziehen und der Atmosphäre eine formbare Gestalt verleihen. Ihre Werke laden dazu ein, den natürlichen Elementen in Echtzeit zu begegnen – in flüchtigen, ortsspezifischen Situationen, die die Grenzen zwischen Natur und künstlerischer Gestaltung auflösen.

Fujiko Nakaya wurde 1933 in Sapporo, Japan geboren. In den 1960er-Jahren erlangte sie als Mitglied des New Yorker Kollektivs Experiments in Arts and Technology (E.A.T.) Bekanntheit und schließlich internationalen Ruhm für ihre immersiven Nebelskulpturen. Ihre erste Nebelskulptur entwickelte Fujiko Nakaya für die EXPO-Weltausstellung 1970 in Osaka, mithilfe eines Systems, das reinen Wassernebel erzeugt.

Für die Neue Nationalgalerie hat Nakaya eine neue Installation entwickelt, die den gesamten Skulpturengarten umfasst. Regelmäßig starten verschiedene Nebelformationen von ausgewählten Seiten des Gartens, vermischen sich mit den Bäumen und den fest stehenden Skulpturen von Henri Laurens, Wolfgang Mattheuer oder Alicja Kwade und ziehen vom Zentrum des Skulpturengartens schließlich in den Himmel ab. Der sich bewegende Nebel erscheint in wechselnden Dichten – mal als fast greifbares Volumen, mal als durchscheinender Schleier.


Nebelskultpur von Fujiko Nakaya im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie, © Neue Nationalgalerie – Stiftung Preußischer Kulturbesitz / David von Becker

Die ikonische Architektur der Neuen Nationalgalerie, von Mies van der Rohe 1968 und damit nur zwei Jahre vor Nakayas erster Nebelskulptur fertiggestellt, eröffnet mit ihren vielfältigen Blickachsen neue Perspektiven auf das Werk von Nakaya. Die 90 Meter lange Glasfassade im Sammlungsgeschoss bietet bereits aus dem Innenraum einen beeindruckenden Blick auf die sich ständig verändernden Nebelformationen. Die Nebelskulptur wird zu den regulären Öffnungszeiten stündlich zwischen 11 und 17 Uhr jeweils für ca. 10 Minuten aktiviert. Donnerstags erfolgt die Aktivierung stündlich zwischen 11 und 19 Uhr.

„Die Nebelskulpturen Fujiko Nakayas eröffnen nicht nur einen intensiven Dialog mit ihrer unmittelbaren Umgebung, sondern auch mit den Besuchenden selbst“, so Kuratorin Lisa Botti. „Geformt von der Atmosphäre und vom Wind, verändern sie ihre Gestalt von Moment zu Moment – eine körperliche Erfahrung, die einen im wahrsten Sinne des Wortes einnebelt und die Sicht teilweise auf wenige Zentimeter reduziert. Da der Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie in sich abgeschlossen ist, lässt sich der Skulptur nicht entkommen, noch kann man sie aus der Distanz betrachten – im Gegenteil: man wird Teil von ihr.“

Fujiko Nakaya: Nebelskulpturen

Kulturforum Berlin, Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin

2. Mai – 14. September 2025

Von Redaktion