Sie ist eine echte Legende: Fatou, die älteste Gorilladame der Welt, feiert am 13. April 2025 ihren 68. Geburtstag – und hält auch offiziell den Guinness-Weltrekord als ältester lebender Gorilla. Zu diesem besonderen Anlass gab es bereits vorab am 11. April eine besondere Überraschung in Form von altersgerechter Gorilla-Schonkost für das betagte Gorilla-Weibchen.
„Fatou ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil sie mit ihren 68 Jahren alle Altersrekorde bricht, sondern auch, weil sie mit ihrer ruhigen und würdevollen Art jeden in ihren Bann zieht“, betont Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Sie ist bei uns als Botschafterin für ihre schutzbedürftigen Verwandten im natürlichen Lebensraum und führt uns vor Augen, warum wir mehr Empathie für die anderen Lebewesen auf diesem Planeten aufbringen sollten. Wir Stadtmenschen vergessen sehr schnell, dass wir alle auf intakte Naturräume angewiesen sind. Biodiversität ist die Grundlage unserer Existenz und ein kostbares Gut, das wir schützen müssen.“ Die westlichen Flachlandgorillas sind vom Aussterben bedroht – durch Lebensraumzerstörung, Wilderei und den Abbau von Bodenschätzen. „Fatou erinnert uns daran, wie wichtig es ist, uns für den Schutz dieser faszinierenden Tiere einzusetzen, denn im natürlichen Lebensraum ist ihre Zukunft ungewiss“, so Dr. Knieriem.

Fatou, die bereits 1959 in den Zoo Berlin kam, ist nicht nur das älteste Tier des Zoos, sondern auch weltweit der älteste Gorilla in menschlicher Obhut. Die Verleihung des Guinness-World-Records-Zertifikats unterstreicht ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte. Der farbenfrohe Obst- und Gemüsekorb zur Feier ihres Geburtstages wurde liebevoll von ihren Tierpfleger*innen zubereitet. Vor allem den mit Erdbeeren dekorierten Blätterstrauß ließ die Gorilladame sich als erstes schmecken und naschte vergnüglich an den süßen Früchten. Da Fatou inzwischen keine Zähne mehr hat, wird besonders darauf geachtet, dass ihr Futter weich und leicht zu kauen ist. „Fatou bekommt bei uns die bestmögliche Versorgung“, erklärt Tierarzt Dr. André Schüle. „Sie lebt in ihrer eigenen Anlage, abseits der quirligen Gorillagruppe, und hat so die Ruhe, die sie in ihrem hohen Alter verdient. Ihr Tagesablauf ist ganz auf ihre Bedürfnisse abgestimmt – mit altersgerechten Beschäftigungsangeboten, einer optimalen Ernährung und viel Fürsorge durch ihre Pfleger*innen.“ Fatou hat über die Jahre eine treue Fangemeinde aufgebaut. Viele Besucher*innen kommen regelmäßig in den Zoo, um einen Blick auf die beeindruckende Seniorin zu werfen. Sie ist ein ruhiger Gegenpol zur quirligen Gorillajugend, beobachtet ihre Umgebung mit wachsamen Augen und genießt die sonnigen Stunden in ihrer Anlage. „Jeder Tag mit Fatou ist ein Geschenk“, sagt Dr. Schüle. „Wir hoffen, dass wir noch viele weitere Geburtstage mit ihr feiern dürfen.“
Tierische Senioren sind ein Phänomen, das mit der geschützten Haltung von Wildtieren in menschlicher Obhut entstanden ist. Im natürlichen Lebensraum sorgt die natürliche Auslese dafür, dass kranke und altersschwache Tiere „aussortiert“ werden. Sie sind leichte Beute für Raubtiere, werden von Rivalen aus dem Revier verdrängt oder verhungern, weil sie selbst keine Beute mehr fangen können. In Zoologischen Gärten hingegen leben Tiere dank bester medizinischer Versorgung und der Abwesenheit von Räubern oft deutlich länger als im natürlichen Lebensraum.
Fotos © 2025 Zoo Berlin