Afrikanische Elefanten im Berliner Tierpark. Foto: Ingrid Müller-Mertens
Mit dem Richtfest für das neue Elefantenhaus im Tierpark Berlin nimmt das zukünftig Heim für die Afrikanischen Elefanten inmitten einer weitläufigen Savannenlandschaft seine imposante Gestalt an. Zu diesem besonderen Anlass gehörten auch der traditionelle Richtspruch und das symbolische Einschlagen der „letzten Nägel“ durch Zimmermann Tristan Wesseling und Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem (im Bild links). Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für 2026 vorgesehen.
Mit Umbau und Sanierung des ehemaligen „Dickhäuterhauses“ entsteht im Tierpark Berlin Europas größtes und modernstes Elefantenhaus für Afrikanische Elefanten. Mit den naturnah gestalteten Außenanlagen umfasst die Baumaßnahme insgesamt 16.300 qm– das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern. Davon entfallen 3.500 Quadratmeter auf überdachte Innenbereiche, in denen die Elefanten Schutz und Rückzugsmöglichkeiten finden. Früher waren etwa zwei Drittel des 1989 eröffneten Gebäudes Bereiche für Besucher*innen. Das neue Konzept hat das Wohl der Tiere und die Sicherheit der Mitarbeitenden gleichermaßen im Blick und setzt auf modernste Anlagen- und Sicherheitsstandards. „Unser Ziel ist es, den Tieren im Tierpark ein naturnahes Zuhause zu bieten und zugleich ein unvergleichliches Besuchererlebnis zu schaffen“, erklärt Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem. „Mit der neuen Anlage stellen wir das Tierwohl in den Mittelpunkt und setzen gleichzeitig auf ein einzigartiges Gestaltungskonzept, das den Lebensraum der Afrikanischen Elefanten so naturnah wie möglich abbildet.“
Das Elefantenhaus ist mit einer Grundfläche von 7.000 qm das größte Gebäude des Tierparks und sein Neubau stellt eine der bedeutendsten Investitionen in die Infrastruktur des Tierpark dar und zeigt Berlins umfassendes Engagement für den Tier- und Artenschutz. Das Konzept des „geschützten Kontakts“ (Protected Contact, PC) wird zudem den Arbeitsschutz erhöhen und sicherstellen, dass das Pflegeteam und die Elefanten durch räumliche Trennungen sicher miteinander interagieren können. Sämtliche Interaktionen mit dem Menschen beruht auf Freiwilligkeit der Tiere. Das Haus erlaubt eine artgemäße und zukunftsfähige Haltung von rund 15 Afrikanischen Elefanten. Die Tiere können in Familienverbänden mit einer Leitkuh zusammenleben, das Haus kann aber auch eine Junggesellengruppe oder einzelne Bullen beherbergen. Diese Einheiten entsprechen den unterschiedlichen natürlichen Sozialgefügen von Elefanten.
„Die neuen räumlichen und baulichen Gegebenheiten ermöglichen es uns, ein zeitgemäßes Tierbeschäftigungs- und Trainingskonzept umzusetzen“, erklärt der Zoologische Leiter Christian Kern. „Die großflächigen und mehrteilige Innen- und Außenbereiche werden flexibel an die sich ändernden Bedürfnisse der Afrikanische Elefanten angepasst.“ Wie im natürlichen Lebensraum müssen sich die Elefanten ihr Futter suchen oder „erarbeiten“.
Auch wenn den Tieren zukünftig mehr Raum gegeben wird als den Besuchern, so wird das Besuchserlebnis durch dieses Herzstück der Savannenlandschaft auf ein neues Level gehoben. Hier können die Tierpark-Gäste nicht nur Elefanten, sondern auch Zebras, Giraffen und Antilopen in einer weitläufigen Savannenlandschaft beobachten. Ursprünglich sollte das Großprojekt schon abgeschlossen sein. Durch allgemeine Lieferschwierigkeiten, Materialengpässe und den zuletzt starken Anstieg von Material- und Energiekosten, hat sich der Zeitplan verzögert. Daher ist die Freude über den trotz aller Herausforderungen erreichten Meilenstein bei allen Beteiligten nun umso größer. Wie auch der Panda Garden und die Nashorn Pagode im Zoo Berlin erfolgt die Umsetzung des neue Elefantenhaus im Tierpark mit dem Berliner Architekturbüro dan pearlman Erlebnisarchitektur. Für die Finanzierung der Elefantenanlage werden durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Mittel der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ von z.Z. 35,7 Mio € zur Verfügung gestellt.