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Glamour, Glitzer und verschwenderische Pracht in „Falling I In Love“

VonRedaktion

Okt 17, 2023

Gefeiert vom Premierenpublikum: Der Pariser Stardesigner Jean-Paul Gaultier. Foto: Ingrid Müller-Mertens

Von Klara Berger

Im Friedrichstadt-Palast Berlin bringen in der neuen Revue „Falling I In Love“ 100 Millionen Swarovski Kristalle die meistbesuchte Bühne der Hauptstadt zum Glitzern und Funkeln. Einer davon ist der größte geschliffene Swarovski Kristall der Welt, er wiegt enorme 180 Kilogramm und wurde bei der spektakulären Premiere der neuen Show n Europas größtem Revuetheater gebührend bestaunt.

Mit 14 Millionen Euro Budget ist die neue Revue tatsächlich bis dato die teuerste Produktion des Palastes. Was allerdings auch der Inflation geschuldet ist, erläutert Palast-Intendant Bernd Schmidt. 60 Prozent der Kosten seien aber erfreulicherweise durch über 100.000 bereits verkaufte Tickets schon wieder eingespielt.

Die neue Grand Show entstand nach einer Stückidee von Berndt Schmidt und Oliver Hoppmann. Inspiriert durch das Gedicht ‚The Garden of Love‘ des englischen Poeten William Blake (1757-1827).

Es geht um „You“, einen jungen Mann voller Leidenschaft und Sehnsucht, der die Liebe sucht und auf diesem Weg althergebrachte Normen und Mauern überwinden muss. Faszinierend verkörpert durch den gehörlosen Tänzer Callum Webdale, der mit Anfang 20 schon die Londoner Compagnie „Deaf Man Dancing“ mitgegründet hat und bei der Paralympics Show in der Londoner Wembley Arena getanzt hat. Alle Texte werden für den Briten von Gebärdendolmetschern übersetzt, der Bühnenboden wurde verändert, sodass Webdale die Schallwellen der Musik spürt, seine Garderobe wurde mit Lichtsignalen ausgestattet, da er die üblichen Klingelzeichen nicht wahrnehmen kann.

Über allem schwebt die geniale Handschrift von Jean Paul Gaultier. Der dem Ganzen mit Bühnenbild und Kostümen seinen unverkennbaren visionären Style verleiht. Fakt ist: In diesem Maße hat in über hundert Jahren Bühnengeschichte des Hauses noch keine Produktion so gefunkelt und geglitzert.

Fotos: Markus Nass

Aber der Pariser Stardesigner entwarf nicht nur selbst Kostüme, sondern holte zwei aufstrebende Designteams, Fecal Matter sowie Sasha Frolova, an seine Seite. Der Markenname Fecal Matter entspringt ihrer Interpretation des Konsumkreislaufs und dem Empfinden, wie wertlos Materielles sein kann. Sasha Frolova ist auf das besondere Material Latex spezialisiert und verbindet Performance-Kunst und Plastik mit abstrakten Formen.

Neben den Solisten Callum Wedale als You, Laura Panzeri als Me, Jara Buczynski als Blau, Floor Krijnen als Grün, Marc Chardon als Rot, Olivier St.Louis als (Chamä-)Leon und Weltklasseartisten begeistert die Live-Showband des Palastes und natürlich -frenetisch gefeiert – 60-köpfige Ballettcompagnie unter der Leitung von Ballettdirektorin Alexandra Georgieva. Bei jeder Vorstellung wirken 100 Künstler und Künstlerinnen aus 28 Nationen mit.

Doch bevor sich der Vorhang zur Show hob präsentierten sich beim Schaulaufen auf dem roten Teppich zur Freude vieler Zaungäste und Fotografen zahlreiche Prominente aus Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft in mehr oder weniger bizarrem Outfit. Darunter: Sänger Jack Strify, die amerikanische Schauspielerin Joe Sunday und das Best-Ager Model Lieselotte Reznicek:

ebenso Schauspieler und Politiker:

und Showgrößen:

aber auch die 104jährige Holocaust-Überlebende und Berliner Ehrenbürgerin Margot Friedländer ist seit Jahren Stammgast, herzlich empfangen von Palast-Intendant Berndt Schmidt.

„Unsere Grand Show ist ein hochmodernes und berührendes Erlebnis, das von Herzen kommt. Ein Meer aus Farben und Emotionen mit außergewöhnlichen Kostümwelten in fantastischen Bühnenbildern zum Verlieben. Wir freuen uns unglaublich, dass diese Show nun erblüht und wir mit dem Publikum unseren positiven Blick auf das Leben feiern können“, freut such Autor und Regisseur Oliver Hoppmann. Die Botschaft ist offenbar beim begeisterten Premierenpublikum angekommen.

Fotos: Ingrid Müller-Mertens

www.palast.berlin

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