Ausstellungspräsentation im Neuen Museum.Foto: Ingrid Müller-Mertens
Am 7. Januar 2024 startet der erste eintrittsfreie Sonntag im neuen Jahr. Der eintrittsfreie Museumssonntag hat 2023 etwa 750.000 Besucher und Besucherinnen in die Berliner Museen gelockt und sich zu einem festen Kulturtermin in der Stadt etabliert. Nun steht fest: 2024 geht es weiter mit dem beliebten Angebot!
Damit wollen die Berliner Kulturverwaltung und die Museen möglichst vielen Menschen eine kulturell Teilhabe ermöglichen. Workshops, mehrsprachige Führungen, Konzerte und Lesungen zählen zu den Programmpunkten, die jeden Monat zum Museumssonntag angeboten werden und Einblicke in Kunst, Geschichte, Design, Natur und Technik, Stadtgeschichte, Landwirtschaft und Religion gewähren.
Neben den ständigen Präsentationen der Berliner Museen wird es auch in diesem Jahr zahlreiche Sonderausstellungen geben. Hier einige Highlights im ersten Halbjahr (Auswahl) :
Kulturforum, Neue Nationalgalerie
Josephine Baker. Icon in Motion
26. Januar – 28. April 2024
Josephine Baker (1906-1975) ist eine Ikone und ein mediales Phänomen: In Filmen, Tonaufnahmen und Fotomaterial wirkt ihre Präsenz als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin bis heute nach. Bakers künstlerische Ausdruckskraft und Lebensleistungen sind Teil eines kollektiven Gedächtnisses und zugleich zum Klischee geworden. Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie erkundet die Facetten und Inszenierungsstrategien Bakers in einem audiovisuellen Essay und zeigt die Besonderheit ihres Tanzstils und ihrer Strahlkraft auf der Leinwand – sinnlich, dramatisch und humorvoll.
Kulturforum, Kupferstichkabinett
Die gerettete Moderne. Meisterwerke von Kirchner bis Picasso – 2. Februar – 21. April 2024
Wie überall in Deutschland wurden im Jahr 1937 auch aus dem Berliner Kupferstichkabinett im Rahmen der nationalsozialistischen Aktion „Entartete Kunst“ in großem Umfang Werke der klassischen Moderne entfernt. Der damalige Kustos Willy Kurth (1881-1963) rettete dabei wagemutig Hunderte von Werken vor dem drohenden Verlust. In Anlehnung an die 2023 erschienene Publikation „Die Aktion ‚Entartete Kunst‘ 1937 im Berliner Kupferstichkabinett“ von Anita Beloubek-Hammer zeigt die Ausstellung anhand ausgewählter Werke auf, was 1937 gerettet wurde. Darüber hinaus veranschaulicht sie mit Werken von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Käthe Kollwitz, Henri Matisse, Edvard Munch und Pablo Picasso das bereits damals herausragende Profil des Museums im Bereich der Moderne.
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Joseph Beuys. Sammlungspräsentation – ab 22. März 2024
Der Hamburger Bahnhof präsentiert den umfangreichen Bestand an Werken des Künstlers Joseph Beuys (1921-1986) in der Kleihueshalle. Dank der großzügigen Schenkung der Familie des 2020 verstorbenen Sammlers Erich Marx an die Sammlung der Nationalgalerie sind Schlüsselwerke wie „Straßenbahnhaltestelle. A monument to the future“ (1976) sowie „Das Kapital Raum, 1970–1977“ (1980) zu sehen. Der neue, erstmals in der Kleihueshalle ausgestellte, rund 15 Werke umfassende Parcours erkundet das komplexe Werk und die Rezeption von Joseph Beuys.
Museum für Fotografie
Michael Wesely. Berlin 1860 – 2023 (Arbeitstitel), 12. April – 1. September 2024 (tba)
Wie kann Fotografie Zeit und Leben einfangen? In zwei neuen Werkkomplexen spürt der international renommierte Fotograf Michael Wesely (* 1964) die in historischen Architekturfotografien Berlins bewahrten Realitätsfragmente auf. In der Serie „Human Conditions“ verfolgt er die in den großformatigen Aufnahmen der Preußischen Messbildanstalt eingeschlos-senen Lebensspuren der Bewohner Berlins um 1900.
Museumsinsel Berlin, Alte Nationalgalerie
Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften
19. April – 4. August 2024
Anlässlich des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich (1774–1840) zeigt die Alte Nationalgalerie in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett erstmals eine große Ausstellung zum Werk des bedeutendsten Malers der deutschen Romantik. Etwa 60 Gemälde und 50 Zeichnungen aus dem In- und Ausland, darunter weltberühmte Ikonen wie das „Eismeer“, „Kreidefelsen auf Rügen“ oder der „Mönch am Meer“, sind zu sehen. Eine umfassende Ausstellung zu Caspar David Friedrich ist gerade in Berlin überfällig, da die Nationalgalerie eine der größten Friedrich- Sammlungen weltweit bewahrt und bereits zu Lebzeiten des Künstlers zahlreiche Erwerbungen und Präsentationen in der preußischen Hauptstadt zu seinem Ruhm beitrugen.
Kulturforum, Kupferstichkabinett
Faszination Rom. Maarten van Heemskerck zeichnet die Stadt
Eine Sonderausstellung des Kupferstichkabinetts – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom, 26. April – 4. August 2024
1532 begab sich der holländische Künstler Maarten van Heemskerck (1498–1574) auf eine Reise nach Rom. Von seinem fünfjährigen Aufenthalt in der Stadt hat sich im Berliner Kupferstichkabinett ein weltweit einzigartiges Konvolut von rund 160 Zeichnungen erhalten, das 450 Jahre nach dem Tod des Künstlers erstmals vollständig zu sehen sein wird. Neben den höchst virtuosen Zeichnungen ergänzen Gemälde, Bücher, Graphiken und Gipsabgüsse aus verschiedenen Berliner Sammlungen sowie nationalen und internationalen Museen die Präsentation.
Kulturforum, Kunstgewerbemuseum
Achtung: Design!
ab April 2024
Die Neupräsentation der Sammlung Design des Kunstgewerbemuseums ist kollaborativ und multiperspektivisch angelegt: Das gesamte Team des Museums wird in den Prozess der Auswahl und Präsentation der Objekte einbezogen und trägt die Perspektive aus der jeweiligen Fachkompetenz in das Ausstellungsprojekt – und auch die Besucher können aktiv ihre Sicht auf die Objekte einbringen. Gezeigt wird unter anderem, wann und warum „Design“ entstand und wer die Protagoniste dieses stark auf Konsum ausgerichteten, ökonomisch enorm relevanten Wirtschaftszweigs sind.
Museumsinsel Berlin, Altes Museum
Göttinnen und Gattinnen. Mythologische Frauenfiguren der Antike
Eine Sonderausstellung der Antikensammlung – Staatliche Museen zu Berlin 17. Mai 2024 – 16. März 2025
Antike Mythologie fasziniert bis heute: Aktuell erscheinen zahlreiche Bücher, in denen Frauen als mythische Protagonistinnen eine eigene Stimme bekommen. So ergibt sich ein Perspektivwechsel auf Geschichten, die in einer patriarchalen Gesellschaft entstanden und durch männliche Sichtweisen überliefert sind. Angeregt durch diese aktuelle Diskussion um antike Geschlechterrollen wirft die Antikensammlung einen neuen Blick auf die Göttinnen und Heldinnen ihres Bestands. Die Sonderausstellung präsentiert Statuen, Vasen und andere bildliche Zeugnisse.
Kulturforum, Gemäldegalerie
Frans Hals. Meister des Augenblicks
12. Juli – 3. November 2024
Eine Sonderausstellung der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin, der National Gallery, London, und des Rijksmuseums, Amsterdam, in Zusammenarbeit mit dem Frans Hals Museum, Haarlem2024 widmet die Gemäldegalerie Frans Hals, dem großen Meister des holländischen Porträts, die erste umfassende Übersichtsschau seit mehr als 30 Jahren. Hals (1582/83–1666) zählt neben Rembrandt und Vermeer zu den herausragendsten holländischen Malern des 17. Jahrhunderts. In der Ausstellung werden rund 50 der bedeutendsten Werke des Malers aus über 20 öffentlichen und privaten Sammlungen Europas, der USA und Kanadas gezeigt.
Alle Informationen zu den teilnehmenden Häusern, zum Programm und zur Buchung kostenloser Tages- und Zeitfenstertickets finden sich auf der Website www.museumssonntag.berlin.