Ab sofort nonstop vom BER zu erreichen: Täglich New York, dreimal wöchentlich Los Angeles. Foto: Ingrid Müller-Mertens
Von Ingrid Müller-Mertens
Nach Corona-Einschränkungen und Flughafen-Chaos gibt es nun vom Berliner Flughafen Williy Brandt Erfreuliches zu vermelden: Zwei neue Transatlantik-Verbindungen in die USA. New York und Los Angeles sind ab sofort nonstop zu erreichen.
Bereits am vergangenen Mittwoch hatte die neu gegründete Norse Atlantic Airways ihre tägliche Verbindung von Schönefeld nach New York aufgenommen. Je nach Buchungszeitraum in der Economy Class zum Preis von rund 300 Euro pro Strecke. Das hört sich gut an. Allerdings ist das nur der Grundpreis. Für jedes Extra muss dann auch extra bezahlt werden. Und das kann dann beispielsweise für Gepäck schon mal 100 Euro mehr kosten.

Dreimal pro Woche wird die norwegische Airline Norse Atlantic Airways nun künftig nach Los Angeles fliegen. Die auf Langstrecken spezialisierte Low-Cost-Airline will zu Kampfpreisen ab Dezember auch Passagiere von Schönefeld nach Fort Lauderdale in Florida transportieren.

Alle Verbindungen werden mit Boeing 787 Dreamlinern geflogen, die weniger CO2-Emissionen ausstoßen und leiser sind als viele andere Langstreckenflugzeuge, erklärt Konzernchef Thom-Arne Norheim.
Die in Oslo registrierte Firma Norse Atlantic wurde im vergangenen Jahr gegründet und besitzt 15 eigene Flugzeuge. Eine Fluggesellschaft in diesen besonders schwierigen Zeiten zu gründen sei „beinahe wahnsinnig“, hatte anläßlich der Nonstop-Verbindung BER-New York Firmengründer Bjørn Tore Larsen gesagt. Doch das Unternehmen habe in der Corona-Krise vergleichsweise günstig die Flugzeuge kaufen können. Außerdem habe Norse vom Personalabbau in der Luftfahrt während der Pandemie profitiert und viele neue Beschäftigte gewinnen können. Die Zielgruppe für die preisgünstigen Flüge seien vor allem jüngere Passagiere, sogenannte Backpacker, die vorwiegend mit Rucksack reisen. Eine Tourismusart, die sich immer mehr entwickelt. Aber auch Geschäftsreisende.

Anläßlich des Erstfluges nach Los Angeles am vergangenen Freitag zeigte sich Thomas Hoff Andersson, Geschäftsführer Operations der Flughafengesellschaft FBB, optimistisch, dass das Angebot gut angenommen werde. „Die geschäftlichen, kulturellen und persönlichen Beziehungen werden wiederbelebt und viele neue werden dazu kommen.“ Auch Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sieht in der Direktverbindung zwischen Berlin und Los Angeles nach den vielen existentiell bedrohlichen Einbrüchen durch die Corona-Pandemie ein wichtiges Zeichen für Aufbruch und Neustart des Wirtschafts- und Tourismusstandorts Berlin und Brandenburg. Mit Los Angeles habe Berlin die einzige und außerdem älteste Städtepartnerschaft in Nordamerika. Aus der Bay Area fließen zudem die meisten Investitionen nach Berlin. Durch die neue Direktverbindung BER-LAX eröffnen sich auch für die transatlantischen Beziehungen zwischen beiden Metropolen neue Perspektiven und Möglichkeiten für Politik, NGOs, Kultur und Wirtschaft in beide Richtungen.
Die Flüge seien bereits gut gebucht und das Interesse spürbar. Die Tourismusbranche auf beiden Seiten wird es freuen.