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Glanzvolle Gala zum Opus Klassik

VonRedaktion

Okt 13, 2023

Auch das auf historische Blasinstrumente spezialisierte Ensemble Capella de la Torre wurde mit dem Opus Klassik ausgezeichnet.

Von Katharina Zawadsky

Bereits zum sechsten Mal fand die feierliche Verleihung des „Opus Klassik“ in diesem Jahr im Konzerthaus Berlin statt. Der Preis ist eine der wichtigsten und somit auch begehrtesten Auszeichnungen für klassische Musik in Deutschland.

Die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner wurden bereits im August bekanntgegeben und waren nun bei der offiziellen Preisverleihung im ehrwürdigen Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt keine Überraschung mehr.

Moderatorin Desireé Nosbusch (li) und Stargeigerin Anne-Sophie Mutter

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, Vertreterinnen und Vertreter der Medienbranche und Presse waren der Einladung des Vereins zur Förderung der Klassischen Musik e.V. nach Berlin gefolgt, um mit der der feierlichen Gala sowohl international renommierte Stars, als auch den künstlerischen Nachwuchs zu feiern, der in diesem Jahr erfreulicherweise in der Überzahl war. Insgesamt wurden vom Verein zu Förderung der Klassischen Musik e. V. (Berlin) 45 Musikerinnen und Musiker in 27 Kategorien mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet. Unter den Ausgezeichneten waren u. a. auch die Wiener Philharmoniker (Orchester des Jahres), der Dirigent Herbert Blomstedt (Würdigung des Lebenswerks) und Konstantia Gourzi (Komponistin des Jahres).

Die begehrte Trophäe – eine stilisierte Stimmgabel aus zertifiziertem Holz – wurde  in 25 Kategorien vergeben. Und so konnte Moderatorin Desireé Nosbusch, die souverän durch das Programm führte und die Künstler charmant präsentierte, leider nicht alle Preisträger auf die Bühne bitten.

Geigen-Rockstar David Garrett wurde für sein Album ICONIC als „Bestseller des Jahres“ ausgezeichnet, Countertenor Jakub Józef Orliński gewann in der Kategorie „Sänger des Jahres“, Sopranistin Asmik Grigorian, wurde „Sängerin des Jahres“. Die Violinvirtuosin Anne-Sophie Mutter, die sich sehr für den Nachwuchs einsetzt und weiß, wie sehr sich über das Musizieren „das Miteinander vermitteln“ lässt, erhielt die Trophäe als „Instrumentalistin des Jahres“. Bewegt nahm sie in ihrer Dankesrede Bezug auf das West-Eastern Diwan Orchestra von Daniel Barenboim, „angesichts dieses schrecklichen Terrorangriffs auf Israel“. „In der Musik liegt eine unglaublich verbindende Kraft, die uns alle umarmen kann, weil sie uns annimmt, so wie wir sind – ungeachtet unserer Ethnien und unserer Religionszugehörigkeit. Es ist eine Kraft, derer sich die Politiker international endlich bewusst werden müssen. Ich widme also diesen OPUS KLASSIK all jenen, die für die Demokratie, für den Frieden und auch für die Musik einstehen.“

Der OPUS KLASSIK 2023 in der Kategorie Nachwuchskünstler/in ging auch in diesem Jahr an herausragende Newcomer vieler Nationalitäten: den finnischen Dirigenten Tarmo Peltokoski, der mit 23 Jahren bereits die großen Orchester Europas dirigiert, den japanischen Pianist Mao Fujita, den französischen Cellist Bruno Delepelaire und den deutschen Blockflötist Max Volbers sowie den Sänger Jonathan Tetelman mit chilenisch-amerikanischen Wurzeln und die US-amerikanische Sängerin Julia Bullock.

Zu den weiteren Geehrten zählen der Akkordeonist Martynas Levickis, der Pianist Víkingur Ólafsson, das auf historische Blasinstrumente spezialisierte Ensemble Capella de la Torre (Chorwerkeinspielung), der Vielseitigkeit beweisende Nachwuchskünstler Blockflötist Max Volbers, die renommierte Sopranistin Regula Mühlemann (Gesang Solo/Oper) und auch der Cellist Abel Selaocoe, der in der Anfangsphase mangels Violoncello eine Technik entwickelt hatte, mit der er das Spielen „trocken“ („ein bisschen wie Schwimmen ohne Wasser“) erlernt hat. Als Preisträger der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“ begeisterte er mit einer Eigenkomposition und riss das Publikum durch seine ganz spezielle, temperamentvolle Darbietung von den Sitzen.

Eine Premiere beim OPUS KLASSIK: Zum ersten Mal durften Berliner Schüler und Schülerinnen Teil der Jury werden und mit dem OPUS KLASSIK School einen zusätzlichen Preis in der Kategorie „Videoclip des Jahres“ vergeben. Die Resonanz war riesig: Über 200 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren stimmten für ihren Favoriten ab: Max Richter, Elena Urioste und das Chineke! Orchestra konnten mit „The New Four Seasons: Vivaldi Recomposed“ .

Das Konzerthausorchester begeisterte unter der Leitung seiner neuen Chefdirigentin Joana Mallwitz.

Fotos: Ingrid Müller-Mertens

Von Redaktion